Lehrpraxis der MHH

Die Medizinische Hochschule Hannover hat die Praxisgemeinschaft im Gesundheits Centrum Damme offiziell als Akademische Lehrpraxis anerkannt. Damit wird bestätigt, dass sie die hohen Anforderungen erfüllt, um Studierende im Rahmen des allgemeinmedizinischen Blockpraktikums auszubilden. Ziel ist es, die Studierenden möglichst praxisnah und qualifiziert auszubilden. Sie sollen das Spektrum allgemeinärztlicher Tätigkeit kennen lernen und die eigene Beobachtungsfähigkeit schulen. So soll sich das Praktikum nicht etwa auf ein reines Zuschauen beschränken, sondern vielmehr sollen die Studierenden unter Anleitung die Gelegenheit bekommen, selbstständig Patienten zu behandeln. Oft ist das Praktikum der erste und einzige Kontakt mit dem wichtigen Arbeitsfeld der Hausarztpraxis – und in dem einen oder anderen Fall sogar entscheidend für die spätere Berufswahl.

Während der jeweils dreiwöchigen Dauer des Blockpraktikums erhalten die Studierenden über zehn Tage eine praktische Ausbildung in einer Lehrpraxis. Die Ausbildung erfolgt ganztags. Während der übrigen Tage erfolgen an der Medizinischen Hochschule Hannover die theoretische Ausbildung in Seminaren sowie die Abschlussprüfungen.

Wie läuft so ein Praktikum ab?

Der oder die Studierende begleitet zunächst den Lehrbeauftragten während der Sprechstunde und nimmt an dessen Konsultationen teil – vorausgesetzt natürlich, dass die Patienten ihr Einverständnis dazu gegeben haben. Möglichst bald sollen die Studierenden selbst Patienten befragen, untersuchen sowie einen Behandlungsvorschlag machen und ihre Ergebnisse mit den Lehrbeauftragten besprechen. Innerhalb der Sprechstunden sollen die Studierenden das ärztliche Gespräch, Anamneseerhebung, körperliche Untersuchung und Therapieentscheidungen unter den Bedingungen der hausärztlichen Praxis erlernen und üben. Des Weiteren sollen sie die Gelegenheit bekommen, einzelne Maßnahmen oder apparative Untersuchungen selbstständig durchzuführen, z. B. Blutentnahme, Injektionen Impfungen, Lungenfunktionsprüfungen oder das Schreiben und Auswerten von EKGs, Schreiben von Wiederholungsrezepten oder von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Je nach Absprache ist es beispielsweise auch möglich, dass der oder die Studierende einen chronisch Kranken über einen längeren Zeitraum betreut. Die Betreuung kann dabei auch über das Ende des Blockpraktikums hinausgehen. Ein wichtiger Teil des Praktikums sind die Hausbesuche, die sowohl Akutbesuche als auch Besuche bei chronisch Kranken umfassen. Sie bieten den Studierenden Einblicke in typisch hausärztliche Versorgungsbereiche und die Möglichkeit, bisher meist unbekannte Aspekte der Medizin kennen zu lernen. Der Besuch des Kranken in seiner häuslichen Umgebung macht den Hausarzt zum Besucher bzw. Gast des Patienten und vermittelt oft völlig neue Eindrücke vom sozialen Umfeld, den häuslichen Lebensbedingungen und der Atmosphäre des familiären Bereichs, die in der Behandlung von großem Wert sein können. Studierende sollen lernen, dass sich häusliche Therapie oft in erster Linie aus dem Vertrauensverhältnis speist. Im Rahmen der Hausbesuche sollen auch einfache diagnostische Maßnahmen wie Blutdruckmessen und Blutzuckerbestimmungen durchgeführt werden. Als weitere wichtige Erfahrung innerhalb des Blockpraktikums wird die Teilnahme am kassenärztlichen Notdienst empfohlen.

Am Ende der Ausbildung in der Lehrpraxis erhält der oder die Studierende während eines ausführlichen Gesprächs mit dem Lehrbeauftragten ein Feedback über die Leistungen. In diesem Gespräch wird außerdem die Bewertung anhand des Benotungsbogens der Abt. Allgemeinmedizin besprochen. Diese Note für das Blockpraktikum erscheint im Staatsexamenszeugnis, geht jedoch nicht in die Staatsexamensnote ein.

Das gesamte Praxisteam ist gespannt auf den Nachwuchs und freut sich auf engagierte Studierende, die von dem breiten Behandlungsspektrum in der Praxisgemeinschaft für ihre berufliche Qualifizierung profitieren können.